Über unser Projekt

Das Schulprojekt "KARAKARA - Hilfe für Kinder in Niger" wurde 2005 von Lamin Ousman-Daouda zusammen mit engagierten Freunden in Stuttgart ins Leben gerufen. Lamin Ousman-Daouda stammt aus dem Niger, hat in Zinder und Deutschland studiert und lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Stuttgart.

Der Zweck des eingetragenen Vereins ist die Bekämpfung des Analphabetismus in Zinder, mit der Hoffnung, dadurch den Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Derzeit fördern wir mit unseren Patenschaften den Schulbesuch von ca. 450 Kindern in Karakara. 150 Kinder haben bereits die Schule nach zehn Jahren abgeschlossen.

Der Schulbesuch ist auf 10 Jahre angelegt und führt zum Realschulabschluss. Er wird ausschließlich durch Patenschaften und Spenden finanziert. Durch regelmäßige Besuche von Vereinsmitgliedern und eine ständige Verbindung zu den Organisatoren in Karakara wird der Einsatz der Gelder sorgfältig überwacht.

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Schülerinnen

Drei befreundete Schülerinnen, die in Karakara zur Schule gehen.

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Klassenzimmer

Außenansicht der Klassenzimmer der 2. und 3. Klasse

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Freizeit

Die Kinder aus Karakara zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern und Freunden

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Unterricht

Einblick in den Unterrichtsalltag der Kinder

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KaraKara

Das kleine Dorf KaraKara.

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Unterricht

Einblick in den Unterrichtsalltag der Kinder

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Computerraum

Die Schüler in ihrem neuen Computerraum.

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Lehrer

Einer der Lehrer aus Karakara zusammen mit seinen Schülern

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Über das Land

"Reich an Bodenschätzen, entwicklungsorientiert und nach dem demokratischen Neuanfang 2011 politisch relativ stabil - aber zurzeit noch bitter arm: So könnte die Situation in Niger beschrieben werden." (BMZ)

Der Staat Niger in Westafrika, am Südrand der Sahara, gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.
Auf einer Fläche von 1,267 Mio. km² leben ca. 21 Mio. Einwohner. Anders als Nigeria und Mali, mit ihren zahlreichen Problemen, ist die Republik Niger politisch und ethnisch stabil. Die größten Probleme sind die fast 85% Analphabeten, die extreme Armut, das Gesundheitswesen und die schlechte Wasserversorgung. Außerdem bedrohen regelmäßig wiederkehrende Dürren und Hungersnöte die Existenz der nigrischen Bevölkerung.

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Bildungssystem und Lehrplan

Das Bildungssystem in Niger lehnt sich an das der früheren Kolonialmacht Frankreich an. Insgesamt 10 Jahre, sechs Jahre Grundschule und anschließend vier Jahre Collège sind für alle Kinder verbindlich. Bis 2015 gab es eine Prüfung zum Abschluss der Grundschulzeit. Diese Prüfung hat dazu geführt, dass sehr viele Kinder und deren Eltern damit den Schulbesuch als beendet empfunden haben und das in einem Land, in dem trotz allgemeiner Schulpflicht nur ca. 30% der Kinder die Schule besuchen und immer noch, vor allem auf dem Land, über 80% der Erwachsenen Analphabeten sind. Deshalb hat der Staat Niger diese Prüfung abgeschafft und so eine durchgängige Schulzeit von 10 Jahren geschaffen, deren verpflichtender Teil mit dem Realschulabschluss endet. Danach führen drei weitere Jahre im Lycée zum Abitur.


Selbstverständlich lernen die Kinder in Niger in der Grundschule vor allem Lesen, Schreiben und Rechnen und erweitern den Fächerkanon in den höheren Klassen wie in dem Beispiel oben um Fächer wie Geografie, Geschichte und Biologie genau wie überall auf der Welt. Aber in Niger kommt ein wichtiges Unterrichtsfach hinzu: Die Kinder müssen vor allem eine gemeinsame Sprache lernen, denn sie kommen mit ganz unterschiedlichen Muttersprachen in die Schule. In Karakara sprechen die meisten Kinder zu Hause Haussa, es gibt aber auch Tuareg-Kinder, die Tamaschek sprechen oder Djerma und Kanuri Kinder mit ihren jeweiligen Sprachen. Wer kein Französisch spricht, tut sich sehr schwer, am öffentlichen Leben teil zu haben.

Auffallend ist auch das Fach Agrikultur: Da viele der Eltern der Kinder Landwirte sind und die Häuser immer in einem mit einer Mauer umfriedeten Grundstück stehen bauen die meisten Familien ihr eigenes Gemüse an. In der Schule lernen die Kinder die Grundlagen dafür und können sie seit 2017 im Schulgarten auch praktisch anwenden. Seit 2016 kann die Schule in Karakara auch Computer-Unterricht bieten. Der IT-Raum hat zwar keinen Internetanschluss, aber die Schülerinnen und Schüler lernen Word, Excel und Präsentation, was ihnen in ihrem zukünftigen Berufsleben von Nutzen sein wird.

Und in unserer Schule in Karakara sind seit dem Schuljahr 2016/17 noch weitere Fächer hinzu gekommen. Seit die neuen Werkräume fertiggestellt sind, können die Schülerinnen und Schüler auch erste Kenntnisse in handwerklichen Berufen erwerben. In der Schreinerei werden zum Beispiel Hocker hergestellt und in der Näherei Kleidungsstücke und bestickte Tischdecken. Alle Produkte werden auf dem Markt zum Verkauf angeboten, wodurch die Schüler lernen, dass sie etwas produzieren können und damit Geld verdienen.